Umwelt und Energie
Cuxhavens nächster Schritt für den Klimaschutz
Grüne Ratsfraktion erfreut über Fortschritte bei Wärmeplanung und Klimarelevanzprüfung
Die Stadt Cuxhaven ist in die Wärmeplanung eingestiegen. Darüber freuen sich besonders die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Vorstand des Ortsverbandes. Letzte Woche Mittwoch fand eine öffentliche Vorstellung des Vorhabens unter reger Beteiligung von interessierten Bürger*innen im Rathaus statt. Vorgestellt wurden die einzelnen Phasen des Projektes (Bestands- und Potentialanalyse, Aufstellung Zielszenario und Wärmewendestrategie) und viele Fragen wurden dazu beantwortet. „Die Stadt hat nun ein Jahr Zeit den Wärmeplan von EWE Netz erstellen zu lassen. Insbesondere sind wir auf die ungenutzten Potentiale in dieser Stadt gespannt. Denn an vielen Ecken lauern sicherlich noch Wärmequellen, die wir in Zukunft sehr gut zur klimaneutralen Wärmenutzung erschließen können.“, so Robert Babace, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Stadtrat. Cuxhaven ist die erst Kommune im Elbe-Weser-Dreieck, die den Wärmeplan angeht. Die Grüne Fraktion war Initiator des von der Kooperation eingebrachten Antrags.
Ein zweiter Meilenstein auf der Cuxhavener Klimaschutzagenda ist die Einführung der Klimarelevanzprüfung ab September. Somit werden zukünftig jegliche Beschlussvorlagen im Rathaus hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Klimaschutz bewertet. „Toll, dass wir das gemeinsam mit der Verwaltung erreicht haben. Das ist ein wichtiges Signal nicht nur für Politik und Verwaltung, sondern auch für alle Cuxhavener und Cuxhavenerinnen.“, freut sich das Grüne Stadtratsmitglied und Vorsitzender im Umweltausschuss, Johannes Sattinger.
Die Vorlagen enthalten die Frage hinsichtlich Klimarelevanz eines bestimmten Vorhabens im Vergleich zum Istzustand. Somit wird im Vorfeld geprüft, ob und – wenn ja – welche Auswirkungen in Sachen CO2-Fußabdruck ein Projekt für die nachfolgenden Generationen hinterlässt. „Vorausschauende Politik, die die Auswirkungen von morgen jedes Handelns von heute schon berücksichtigt, ist die richtige Herangehensweise.“ freut sich auch Frank Struß als Vorsitzender des Ortsverbandes. Nach einer 6-monatigen Pilotphase soll eine erste Bewertung des Prozesses erfolgen. Auch dieses Vorhaben hat die Grüne Ratsfraktion in Zusammenarbeit mit dem Ortsverein initiiert.
"Ist die Nordseeküste auf dem Holzweg?" / Podcastbeitrag
Baustelle Holzkraftwerk April 23, Foto: Grüne
Johannes Sattinger, Mitglied der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, hatte die Gelegenheit in einem Beitrag von Deutschlandfunk Kultur zum Holzheizkraftwek in Cuxhaven Stellung zu nehmen.
Hier geht es direkt zum Reinhören zu der Sendung auf deutschlandfunk.de:
Holzkraftwerk statt Windenergie: Ist die Nordseeküste auf dem Holzweg?
Cux-Grüne: Holzverbrennung zur Stromgewinnung nicht mit Klimazielen vereinbar
Foto: Grüne
Atomenergie: Erinnerung zum 12. Jahrestag von Fukushima
Foto: Robert Babace
Forstarbeiten in Brockeswalde
Im Brockeswald am 22.1.23, Foto: Grüne
Wölfe auch in Cuxhaven - wie gehen wir mit der Situation um?
Foto: privat
Energiegenossenschaft - das wollen wir
Stadtratsfraktion fragt nach: Energiesicherheit in Cuxhaven?
Quelle: pixabay_Oehlenberg
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Wattenmeerbesuchszentrum in Cuxhaven
Mahnwache zum Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe
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Argumente gegen das Holzheizkraftwerk
Holzheizkraftwerk in Cuxhaven – woher stammt das Holz? Online-Veranstaltung greift Auswirkungen des Holzabbaus auf
2. Kneipengespräch: Klimakonzept der Stadt Cuxhaven - und wie weiter?
Cuxhavener Holz-Heizkraftwerk nicht akzeptabel
SPD und CDU ignorieren Risiken großer Holzheizkraftwerke
Halbwissen und Verzögerungstaktik beim Holzheizkraftwerk
Für Cuxhaven nicht anstrebenswert...
Geplantes Holzkraftwerk in Cuxhaven "Klimapolitischer Irrweg"
Baustelle Holzkraftwerk
Stadtratsfraktion fragt wegen Baum- und Strauchbeständen nach
Holzkraftwerk in Cuxhaven - keine Perspektive für Cuxhaven
Über 70 Teilnehmende – so viele Menschen nahmen an der Video-Konferenz zum Holzkraftwerk am 04. Mai in Cuxhaven in Cuxhaven teil.–
Einige Aussagen:
Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik in der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen: „Auf Bundesebene und in Cuxhaven sollten echte Alternativen auf Basis von Erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz Vorrang haben, anstatt auf die Schnelle große Mengen Holz zu verfeuern. Kohlekraftwerke z.B. einfach mit Holz zu füttern ist definitiv der falsche Weg, denn wir brauchen die Wälder weltweit als CO2-Speicher. Gerade für die Wärmeversorgung gibt es mit einem klugen Mix aus Gebäudesanierung, Solarthermie, Wärmepumpen und Abwärmenutzung gute Möglichkeiten, umweltschädliche fossile Kraftwerke sowie Öl- und Gasheizungen zu ersetzen.“
Tobias Söhl, parents for future führt an, dass die Herkunft des Holzes fraglich ist; auch bei als nachhaltig zertifiziertem Holz bleibt häufig nichts als Kahlschlag. Außerdem kritisert es, dass sich NPorts als „Green Harbour“ darstellt, aber das Grundstück
Elke Roskosch-Buntemeyer von den Grünen in Cuxhaven: "Wir sind hier kein Waldland, hier ist Wind und Watt." Cuxhaven ist ein Windstandort und sollte sich so weiter profilieren. Ein Biomasse-Kraftwerk ist hier nicht nötig, die Stromleitungen in den Süden sind mit Windstrom ausgelastet. - Das Kraftwerk hier will zum großen Teil Strom, nicht Wärme absetzen. Kleinere , mit regionalem "Input" zu bestückende Biomassekraftwerke (z. B. mit Astschnitt aus Straßenbegleitgrün) können Sinn machen - Kraftwerke mit Frischholz gar nicht - wegen des Waldes nicht, wegen anderer hochwertiger Verwendungsmöglichkeiten nicht. Genau das soll aber hier geschehen - das ist nicht nachhaltig. Nach wie vor: Wo soll das Holz herkommen? Hier werden wir dranbleiben und immer wieder darauf drängen, Informationen zu erhalten. Ganz tönern ist die Finanzierung. Es kann nicht sein, dass nur wegen der EEG- Subventionierung etwas gebaut wird.
Vorschlag aus dem Publikum und der Diskussion: Die Novelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss mit klareren Ökokriterien speziell Holz-Biomasse haben; außerdem muss bedacht werden, ob man wirklich noch bei Holzverbrennung von Klimaneutralität sprechen kann - das geht eigentlich nicht. Ein Zitat zur Holzklimaneutralität: "Wir parken bei Holzverbrennung die Treibhausgase normalerweise in der Erdatmosphäre für die 50-100 Jahre. Das Problem: Der Parkplatz ist schon voll! "
Stefan Wenzel, Bundestagskandidat der Grünen in Cuxhaven hält Holzverbrennung zur Stromerzeugung im Norden für keine sinnvolle Option. Auch eine öffentliche finanzielle Förderung sieht er kritisch. Für Strom sei Windkraft die erste Option. Die Wärmeversorgung sollte sich im Norden vorrangig auf eine Kombination aus Windstrom, Erdwärme und effizienten Wärmepumpen stützen. Wenzel fürchtet, dass die Nachfrage nach Holz das Angebot künftig deutlich übersteige und damit die Gefahr besteht, dass intakte Wälder in Ländern mit wenig Kaufkraft verstärkt abgeholzt werden. Er sieht zudem die Gefahr, dass die jetzige Planung zu einem Stranded Asset (Verlorene Investition) wird, wenn die Förderung schrumpft und die Holzpreise steigen.
Frank Berghorn von der Betreib*innengesellschaft machte klar, dass ein Überdenken und Stoppen des Projektes nicht infrage käme. Aus der wirtschaftlichen und Vertragssituation lasse sich dieses Projekt nicht stoppen.
Zum Hintergrund:
Das Holzkraftwerk ist im Bau, die Genehmigung ging ohne Öffentlichkeitsbeteiligung über die Bühne und die Stadtratsfraktion äußerte selbstkritisch, dass das Vorhaben nicht in die Gremien gezogen wurde. (siehe unsere Stellungnahme vom 19. März u. a. auf dieser Internetseite)
Raus aus Atom, Kohle und Erdgas – ist Holzverbrennen eine Alternative?
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