Grüne: Für das Holzheizkraftwerk Alternativen ins Gespräch bringen

 Pressemitteilung vom 6.12.2023

Die Cuxhavener Grünen haben erneut Kritik an der geplanten Inbetriebnahme des Holzheizkraftwerkes Cuxhaven im kommenden Jahr geäußert. Auf einer Mitgliederversammlung des Ortsverbands im November 2023 wurde die aktuelle Situation beraten.

Die Auffassung wurde deutlich: So, wie die Anlage geplant ist und bald ans Netz gehen soll, wird Cuxhaven seine Klimaziele deutlich verfehlen und die Luftqualität wird sich verschlechtern, was auch dem Status als Nordseeheilbad entgegensteht. Die Holzverbrennung in großem Maßstab könne nicht als klimaneutral bezeichnet werden, auch wenn sie durch vorhandene EU-Regeln noch gedeckt ist.

Sowohl einen Rückbau der Anlage als auch eine Nutzung der vollen Kapazität sehen viele grüne Mitglieder in Frage gestellt. Ein Großteil der Wärme, die das Kraftwerk im Vollbetrieb erzeugen würde, könne wegen des derzeit auf den Hafen begrenzten Fernwärmenetzes in Cuxhaven nicht abgenommen werden. Erst nach Erstellung des Wärmeplans 2024 steht fest, ob und wo ein Fernwärmenetz ausgebaut werden kann, zzgl. Bauzeit. Die Stromerzeugung des HHKW steht zudem in Konkurrenz zu Solar- und Windkraft. Als regionales Reservekraftwerk für Tage mit wenig Wind und Sonne kann die Anlage dagegen geeignet sein. Die Holznutzung der Anlage müsse auf regional anfallendes Restholz begrenzt bleiben.

Stadtratsmitglied Johannes Sattinger stellte u.a. dar: Es müsse jetzt eine fachliche Diskussion über technische Veränderungen der Anlage zu weniger CO2-Ausstoß und über eine hybride Nutzung anderer Wärmeerzeugungs-Quellen, wie etwa Großwärmepumpen für Meerwasser oder Wasserstoff erfolgen. Die Diskussion um alternative Nutzungsmöglichkeiten der Anlage, die Form des verwendeten Holzes sowie die künftige Wärmeversorgung der Stadt muss verstärkt geführt werden. Ein Kontakt mit Fachleuten und Abgeordneten auf Landesebene sei bereits erfolgt, man wolle auch Beispiele anderer Orte betrachten. So will z.B. die dänische Nordsee-Hafenstadt Esbjerg ihre Versorgung mit einer Großwärmepumpe am Hafenbecken und einer kleinen, zusätzlichen Holzpellet-Anlage aufstellen. Die Mitglieder des Grünen Ortsverbandes diskutierten verschiedene Ansätze und wünschen sich weitere fachliche Veranstaltungen und Gespräche zu dem Thema.