Protest im Oktober 2024 vor dem Kraftwerk (Foto: Grüne)
Straßen gesperrt: Bau der neuen Fernwärmeleitung zu N-Ports
Grüne: Holzheizkraftwerk gefährdet Klimaziele und Luftqualität in Cuxhaven
Der Ortsvorstand der Cuxhavener Grünen und ihr Bundestagskandidat, der Kreistagsabgeordnete Christopher Jesse nehmen zur aktuellen Situation beim Holzheizkraftwerk Stellung:
„Greenwashing-Projekt vom Feinsten" so nennt es Christopher Jesse, wenn er auf das Holzheizkraftwerk angesprochen wird. Die aktuelle Rauchentwicklung hat viele Anwohnerinnen und Anwohner verärgert. Dicke Rauchschwaden hatten am 14. Oktober das Hafengebiet überhüllt und für viel Gestank gesorgt. Anwohner und Hafenarbeiter hatten sich massiv über die Geruchsbelästigung beschwert. Aber nicht nur der Gestank ist ein Problem, sondern auch die
Klimabilanz - sagen Umweltverbände, die sich intensiv mit dem Kraftwerk auseinandergesetzt haben.
Das Kraftwerk soll laut Betreiber angeblich klimaneutral sein. Christopher Jesse bezweifelt diese Aussage stark: Holz ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, aber die Kompensation des verbannten
Holzes und des damit freigesetzten CO2 dauert viel länger, als man denkt. Ein abgeholzter Wald, der über viele Jahrzehnte CO2 gespeichert hat, kann erst nach ca. 30 Jahren die ähnliche Menge an CO2 wieder speichern. Da die Klimakrise schon jetzt akut ist und jede freigesetzte Tonne CO2 sie verschärft, sind 30 Jahre viel zu lang, so Christopher Jesse. Stattdessen ist es sinnvoller, das Holz nicht zu verbrennen, sondern zu verbauen, so bleibt das CO2 im Holz gespeichert und sorgt für einen nachhaltigen Rohstoff am Markt. Außerdem produziert das Kraftwerk deutlich mehr Strom als Fernwärme. „Wir produzieren mehr als genug Strom" so Christopher Jesse. Tatsächlich müssen aufgrund von einer Überproduktion an grünem Strom in Norddeutschland immer wieder Windräder abgestellt werden.
Defizite bei den Erneuerbaren Energien sind vor allen Dingen in Süddeutschland zu verzeichnen, wo noch vermehrt fossile Kraftwerke in Betrieb sind. „Das Kraftwerk ist weder klimaneutral noch
effizient. Das Kraftwerk hätte niemals geplant, geschweige gebaut werden dürfen." so Jesse abschließend.
Mitglieder des Grünen Ortsverbandes haben die Proteste am vorletzten Wochenende unterstützt. Sie sehen auch ein Problem darin, dass ein Großteil der erzeugten Fernwärme im Kraftwerk wegen des fehlenden Netzes in der Stadt aktuell nicht nutzbar ist und dass eine solche Anlage nicht mit dem Status Cuxhaven als Heilbad und Luftkurort vereinbar ist. Es müsste daher über eine Umnutzung
dieser Anlage zur wirklich klimaneutralen Energieerzeugung nachgedacht werden, sie dürfe so nicht in Dauerbetrieb gehen.
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