Kneipengespräch vom 19. Januar

Das Kneipengespräch im Januar 2023 widmete sich dem Thema „Wölfe in Cuxhaven“.  Dazu konnte der Grüne Ortsverband neben vielen interessierten Gästen auch den Landespfleger Silas Neumann begrüßen, der für den Landkreis Cuxhaven auch als Wolfsberater tätig ist. In einen fachlich fundierten Kurzvortrag stellte er die aktuelle Situation dar und es gab eine sehr sachliche Diskussion. 

Neumann informierte über die Verbreitung und den gesetzlichen Schutz der Wölfe, einige Rudel, Paare und Einzeltiere leben auch im Landkreis Cuxhaven.  Ende 2022 hatte es auch wieder einige Risse von Nutztieren nahe Cuxhaven gegeben, die offenbar auf ein zugewandertes Einzeltier aus einer anderen Region zurückgingen. Bis zu 75 km könne ein Wolf in einem Stück überwinden. 

Einigkeit bestand darin, dass es bei dem Thema keine einfachen Lösungen gibt. Spezielle Schutzzäune und Herdenschutzhunde seien teuer und pflegeintensiv und für viele Tierhalter nicht finanzierbar.  Die Hunde könnten zudem wegen möglicher Konflikte mit Besuchern in der Landschaft nicht überall eingesetzt werden. Auch die von einigen Tierhaltern geforderten „wolfsfreien Zonen“ an Deichen seien nicht umsetzbar, das natürliche Territorial-Verhalten der Wölfe sorge dafür,  dass die Reviere nach einer Entnahme bald wieder besetzt werden.  

Neumann nannte als Vorschlag für die Zukunft, dass Tierhalter finanziell so ausgestattet werden müssen, dass sie ohne Mehraufwand wirtschaften können. Ganz hohe Bedeutung stellt für ihn ein verbessertes Wolfs-Monitoring dar.  Das können Spaziergänger* innen in Wald, Feld und Heide unterstützen, indem sie alle Sichtungen von Wölfen oder den Fund von Losungen an die Naturschutzbehörden bzw. die Wolfsberater mitteilen.  

Für die Grünen ist klar: Der Wolf wird auch im Landkreis Cuxhaven bleiben und gehört mit zum Naturpotential. Staatlich angeordnete Entnahmen sollten die absolute Ausnahme bleiben, die Konflikte mit Wölfen können durch verschiedene Maßnahmen und gute Kenntnisse zum Verhalten der Tiere auf ein Minimum begrenzt werden.