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Grüne nehmen Stellung zur Entwicklung von Leitlinien einer „grünen“ Stadtplanung - Beschluss zum Lohmsmoor auf der Ortsversammlung -

In Cuxhaven wurden in letzter Zeit viele Neubaugebiete ausgeschrieben und weitere sind in der öffentlichen Diskussion,  darunter auch welche, die Flächen in der freien Landschaft an den Rändern der Ortsteile beanspruchen und zu Neuversiegelungen führen. Gleichzeitig gab es einige größere Wohnbauplanungen im innerstädtischen Bereich. Einen ersten kleinen Erfolg sehen die Grünen darin, das geplante Wohngebiet Karl Waller Weg in Stickenbüttel von geplanten 50 auf etwa 20 Wohneinheiten zu senken.  Zuletzt kam das Baugebiet Lohmsmoor in die Diskussion – hier sprechen viele naturschutzfachliche und verkehrliche Grüne dagegen.

Deshalb begannen die Grünen auf ihrer letzten Ortsversammlung eine Debatte darüber, wie sich Cuxhaven weiterentwickeln solle, wie eine „grüne Stadtplanung“ aussehen kann.  Ausgangspunkt der Diskussion waren drei Feststellungen: Die Cuxhavener Bevölkerung schrumpft und wird weiter schrumpfen, anteilsmäßig steigen die Älteren. Vorhandene Gutachten gehen davon aus, dass maximal 35 neugebaute Wohneinheiten pro Jahr reichen, der Abriss alter Wohneinheiten fast doppelt so hoch ist. Weiterhin ist bekannt, dass die zunehmende Versiegelung den Klimawandel verschärft und Überschwemmungen wahrscheinlicher werden. Die Grünen dazu: „Die Versiegelung aufzuhalten,  muss zum Leitbild jeder Kommune werden, so auch in Cuxhaven“. Außerdem ist in Cuxhaven ein Boom bei Ferienwohnungen und Zweitwohnungen zu beobachten – die Grünen vermissen hier Vorgaben, wie sich der Tourismusstandort entwickeln soll.

Grüne Stadtplanung muss diese Gesichtspunkte unbedingt berücksichtigen und alle Möglichkeiten, die das Baugesetzbuch bietet, einbeziehen, so z. B.: Planungen von Grünzonen, Solar auf den Dächern, Anlage von Gemeinschaftsgärten, Verhinderung von Schottergärten, Mehrfamilienhäuser mit großen Balkonen. Einen großen Widerspruch sehen die Grünen in der abnehmenden Bevölkerungszahl und der vermehrten Bautätigkeit. Sie befürchten, dass vorhandener Wohnraum vermehrt in Ferienwohnungen umgewandelt wird. „Ein einfaches „Weiter-So“ geht unter den heutigen Bedingungen nicht, schon alleine der Kampf gegen den Klimawandel erfordert konkrete Änderungen in der Planungspraxis, so der Vorstand der Cuxhavener Grünen.

Auf der Ortsversammlung kamen die Grünen überein, sich für einen Stopp der Planungen zum Baugebiet Lohmsmoor auszusprechen. Die grüne Stadtratsfraktion hatte bereits ihre Bedenken der Stadtverwaltung vorgetragen und weitgehende Fragen gestellt. Außerdem halten die Grünen es für notwendig, die Anzahl der Zweitwohnungen und Ferienwohnungen in Cuxhaven zu erheben. Nur so können Perspektiven für einen nachhaltigen Tourismus im Einklang mit der (Dauer)Wohnbebauung entwickelt werden. „Viele in Cuxhaven akzeptieren es nicht, wenn viele Ferienwohnungen in einem Gebiet entstehen: der nachbarschaftliche Zusammenhalt schwindet, viele zusätzliche Verkehre entstehen“, so die Grünen. „Wir werden weiter an einem Konzept für eine „grüne“ Stadtentwicklung in Cuxhaven arbeiten – notwendig ist es allemal.“