Cuxhavener Umwelt-Initiativen und Grüne äußern Protest bei Elbe-Mahnwache:  Hamburg weicht Schlick-Einigung wieder auf –  Auch am „Neuen Lüchtergrund“ belastete Schlickeinleitungen beenden

Bei der Elbe-Mahnwache am 13. Januar 2023, an der trotz Regenwetter rund 30 Menschen teilnahmen, wurde erneut Protest und Unzufriedenheit in Sachen Schlickverklappung laut: Hamburg sei gerade dabei, den erzielten Kompromiss zum Verzicht auf Ablagerungen bei Scharhörn wieder aufzuweichen und in Frage zu stellen. Offenbar habe man im Senat nicht begriffen, was die von den Behörden verordnete teilweise Rücknahme der Elbvertiefung bedeute und schicke jetzt sogar zusätzliche Bagger auf die Elbe. Das könne nicht hingenommen werden, so  die deutliche Aussage auf der Mahnwache, die Baggermengen müssen auf ein verträgliches Maß gesenkt werden, mit dem ebenfalls eine gesicherte Zufahrt fast aller Schiffe zum Hafen erreicht werden kann. 
 

Auf der Veranstaltung informierten Christof Lorenz für die Gruppe „Grüne Elbe“, Peter Roland für die Initiative „Rettet das Cux-Watt“ und Tanja Schlampp für die Initiative „Wattenmeerschutz Cuxhaven“  über den aktuellen Stand.  Insbesondere kritisieren sie, dass das Thema „Neuer Lüchtergrund“ bisher offenbar gar nicht in den Verhandlungen zwischen Bund und Ländern auftaucht. Hier würden mit Zustimmung des Bundes seit Oktober 2021 und einer auf 4 Jahre gültigen Auswirkungsprognose jährlich zusätzliche 1 Mio. Kubikmeter mit Schadstoffen belastete Feinsedimente aus der Hamburger Hafen-Delegationsstrecke verklappt. Das widerspräche auch der europäischen Wasserrahmenrichtlinie,  die Auswirkungen für Wasserqualität von Elbe und Wattenmeer vor Cuxhaven seien ähnlich schwerwiegend wie bei einer Verbringung nahe Scharhörn.  Das Land Niedersachsen und auch Schleswig-Holstein haben sich deutlich gegen eine küstennahe  Verklappung dieser Sedimente  auch am Lüchtergrund ausgesprochen. Die Mahnwachen-Teilnehmer forderten eine baldige Fortsetzung der Bund-Länder-Gespräche und die Durchsetzung eines Verklappungsstopps in der Elbmündung.