Unsere Themen - Archiv 2020 - Mobilität und ÖPNV

Viele Straßen in Cuxhaven sind bereits mit einem Tempolimit von 30 belegt. „Bewegt man sich mit dem Auto in der Stadt, so sieht man sich häufig einem Wirrwarr ausgesetzt. Gilt gerade 30 oder doch 50?“, äußert sich der grüne Ortsvorstand. „Jetzt wäre doch eine gute Gelegenheit, insgesamt die Straßen in Cuxhaven mit einem Tempolimit von höchstens 30 zu belegen.“ Die Grünen sehen hier eine gute Möglichkeit im Rahmen des entstehenden Mobilitätskonzeptes, zumal aus dem Arbeitskreis „Rad“ bereits viele Stimmen für ein Tempolimit zu hören waren. Allein überlegenswert wäre, Straßen ohne Wohnbebauung (wie Teile des Bäderrings oder die Verbindungsstraße zwischen Innenstadt und Altenwalde) vom Tempolimit auszunehmen. „Da müsste man nochmal genauer schauen, wichtig ist uns eine durchgängiges, transparentes Konzept für die Geschwindigkeit 30“, so Christine Babacé vom Ortsvorstand.

„Das Umweltbundesamt wies bereits darauf hin: weniger Lärm, weniger Schadstoffe in der Luft (hier ist auch ein kontinuierlicher Verkehrsfluss notwendig), mehr Verkehrssicherheit“, so Elke Roskosch-Buntemeyer, die ebenfalls im Ortsvorstand ist. Sie führt an, wie sie nochmals auf die erhöhte Sicherheit bei Tempo 30 aufmerksam wurde. Matthew Baldwin (für die EU-Kommission als Koordinator für Verkehrssicherheit und nachhaltige Mobilität zuständig) wies darauf hin: „Wenn jemand von einem Auto mit 30 km/h angefahren wird, hat er oder sie eine 90-prozentige Überlebenschance. Bei einem Aufprall mit 60 km/h - und das ist die De-facto-Geschwindigkeit in vielen Städten - sinkt sie auf zehn Prozent.“ (SZ vom 03.08.2020) Außerdem: die Anwohner*innen des Bäderrings oder der Brockeswalder Chaussee klagen über den vermehrten Autolärm: hier kann auch Tempo 30 helfen.

Auch Christof Lorenz sieht sich mit der Forderung nach weitereichenden Geschwindigkeitsbegrenzungen bestätigt: „Auch im Klimaschutzkonzept der Stadt Cuxhaven ist davon die Rede und dort wird gerade der umweltfreundlichen Mobilität ein großer Stellenwert zugemessen. Insgesamt braucht es ein gutes Miteinander von Fußgänger*innen, Fahrrad- und Autofahrer*innen – da hilft Tempo 30.“ Der Vorstand der Grünen wünscht sich hier mutige Entscheidungen in den politischen Gremien.  „Es geht für uns um eine lebenswerte Stadt: seine Bürger*innen und Gäste können mit Tempo 30 nur gewinnen.“